MOCKINGJAY
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 THE HOB

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Azure Scraywing


Azure Scraywing

VERDIENST :
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PFEIL & BOGEN
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13. DEZEMBER - 19 JAHRE

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BeitragThema: THE HOB   THE HOB EmptyFr Aug 10, 2012 11:40 pm



{ If courage wasn't a standard result of aging,
it meant that the young could somehow acquire it as well. }
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Crow Bloodhound


Crow Bloodhound

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BeitragThema: Re: THE HOB   THE HOB EmptyFr Dez 21, 2012 2:34 am


Firstpost
mit Crow Bloodhound


Wieder einmal hatte Crow an diesem Morgen zu spüren bekommen, dass er die Nacht mit Trinkspielen in einem herunter gekommenem Pub zu gebracht hatte. Doch es störte den jungen Mann nicht, da es fast zu seinem Alltag gehörte. Daher waren auch die Kopfschmerzen nicht von großer Bedeutung für den Waffenhändler. Kurz schloss er die Augen und fuhr sich mit einer Hand durch die kurzen und wirren Haare, denn die letzte Nacht hatte auch dort ihre Spuren hinterlassen. Anstatt geordnet waren sie wirr und hingen ihm auch ein wenig in das Gesicht, doch selbst daran schien er sich nicht viel zu stören. Stattdessen zog er lieber seinen Mantel, der wesentlich älter aussah als er es tatsächlich war, um sich. Die Luft war kalt und der Schnee knirschte unter seinen Füßen. Für gewöhnlich mochte er alle Jahreszeiten, bis auf den Sommer, aber heute war ihm selbst der Schnee zu viel. Er war grell und sorgte dafür das er sich für einen Augenblick an diese hellen Farbtöne gewöhnen musste. Erst danach war er in der Lage einfach weiter zu gehen. Für einen kurzen Moment beneidete er seinen Gefährten, der im schön warmen Stall stand und wahrscheinlich gerade die Äpfel verputzte die Crow ihm hinein gelegt hatte. Es war etwas seltenes dass der Hengst Äpfel bekam und genauso wusste Crow wie sehr er doch dieses Obst mochte. Daher beanspruchte er nie einen für sich selbst, auch wenn er gerne gelegentlich auch einen aß. Jedoch waren seine Prioritäten da recht klar und verständlich. Zu aller erst sorgte er dafür, dass es Chaska gut ging und dann irgendwann ging es um ihn.

Dankbar für den Mantel und die Wärme die er spendete betrat er schließlich den Hob – den Schwarzmarkt des Distrikts. Eigentlich war Crow nur gelegentlich hier zu finden, wenn er wieder etwas seltenes brauchte oder einfach nur um ein wenig zu stöbern aber nichts zu kaufen. Seine Ponys verkaufte er vollkommen legal für den Minenbau und niemand fragte sich, woher er diese hatte und das war wahrscheinlich auch gut so. Die ersten Ponys hatte er sich aus der freien Natur gefangen, seitdem züchtete er sie jedoch selbst und verkaufte sie für viel zu wenig Geld. Jedoch waren die Geldbestände hier im Distrikt nicht sonderlich gut, daher musste er sich damit begnügen. Es wäre schließlich sinnfrei sie zu utopischen Preisen zu verkaufen. Dann würde er auf seinen Ponys sitzen bleiben und damit würde er auch kein Geld verdienen. Schließlich war es selten, dass jemand seine Erfahrungen mit Waffen brauchte. Zwar verkaufte er gelegentlich gute Bögen und Pfeile, aber das war eher die Ausnahme als die Regel. Wie immer, wenn er mal aus seinem kleinen abgeschiedenen Haus heraus kam, versuchte er es zu vermeiden mit irgendjemandem sprechen zu müssen. Es war nicht seine Art und er wollte keinen dazu veranlassen mal zu hinterfragen woher er eigentlich gekommen war. Was er gemacht hatte bevor er vor einem Jahr hier im Distrikt ankam. Wahrscheinlich nannten die meisten ihn deswegen nur den Fremden – aber das war ihm mehr als recht. Da diese Narren nicht einmal seinen richtigen Namen kannten, hoffte er außerdem dass seine eigentliche Geschichte einfach irgendwann niemanden mehr interessieren würde und er keine Blicke mehr auf sich zog. Jetzt und hier war er Crow Bloodhound, der seltsame Fremde der eines Tages von Friedenswächtern hier her verfrachtet worden war. Schnell schüttelte er den Kopf um die Gedanken zu vertreiben und bereute es gleich wieder. Durch das Schütteln war der Schwindel kurzzeitig verstärkt worden und hatte dafür gesorgt, dass er ein wenig ins taumeln kam. Schnell fing sich der junge Mann wieder, um in Ruhe seinen Weg fortsetzten zu können.

Als er endlich beim Schwarzmarkt ankam hielt er einen Augenblick inne und atmete tief durch. Erst dann setzte er sich in Bewegung und schob die Hände in die Hosentaschen. Sein Geld hatte er immer in einem kleinen Lederbeutel, der an der Innenseite seines Mantels befestigt war. So würde ihn keiner bestehlen können, ohne das er es rechtzeitig bemerkte. Irgendeinen Vorteil musste seine harte Ausbildung damals ja gehabt haben und wenn er darin bestand nicht bestohlen zu werden, war er ganz dankbar dafür. Langsam schweifte sein Blick recht monoton und Gefühllos über die Waren der Händler. Doch das was er suchte fand er bis her nicht. Er brauchte gutes Leder um den Sattel von Chaska auszubessern und etwas guten und dicken Stoff. Doch bisher war er nicht wirklich fündig geworden. Etwas grummelte sein Magen, doch war sich der Großgewachsene nicht ganz sicher ob es jetzt daran lag, dass er zu viel getrunken hatte in der letzten Nacht oder das er langsam doch etwas Hunger verspürte. Es würde sich wahrscheinlich etwas später zeigen welchen Hintergrund das Grummeln wirklich hatte. Entweder würde es aufhören oder es würde in der nächsten Zeit noch schlimmer werden. Wieder einmal stellte er fest, dass es wirklich seltsam war wenn er sich unter die Menschen hier 'mischte'. Da der ehemalige Soldat eigentlich ziemlich aus der Menge herausstach. Es gab selten jemand, der an seine Körpergröße heran reichte und daher war es doch immer ein wenig seltsam. Meistens achtete er einfach darauf es zu ignorieren, doch das gelang ihm nicht immer. Heute schien jedoch ein recht guter Tag zu sein, denn dank seines leichten Katers schaffte er es diese Tatsache zu ignorieren. Er konzentrierte sich einfach weiter darauf mit seinen grünblauen Augen die angepriesenen Waren zu mustern – ohne jedoch auf irgendein Angebot wirklich einzugehen oder auch nur den Worten der Menschen um sich herum Beachtung zu schenken.
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Ebony Nahal


Ebony Nahal

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BeitragThema: Re: THE HOB   THE HOB EmptyFr Dez 21, 2012 11:11 am

Die Kälte schnitt mir hart und unerbittlich ins Gesicht. Ich fluchte leise. Es war einer der Momente, in dem ich mir nichts sehnlicher wünschte als mein warmes Bett daheim bei meinen Brüdern. Und es gab auch mal Zeiten in denen ich so lange im Bett herum lungern durfte, wie ich wollte. Diese Zeiten waren vorbei. Für immer.
Fast wütend fragte ich mich selbst, warum ich mich immer an meine Vergangenheit festhielt und mich zurück wünschte. Aber ich wusste doch genau welche Folgen das für mein Gemüt hatte. Ich schloss die Augen und drängte brennende Tränen zurück. Verflucht sollte ich sein, wenn ich nicht bald darüber hinweg kam würde ich noch verrückt werden. Verbittert atmete ich langsam ein und aus. Blieb stehen. Sah mich um. Der Hob.
Ich hatte ihn erreicht und automatisch stellte ich mich aufrechter hin, als ich ohnehin schon stand. Hier war kein Platz für einen unsicheren Gang. Es wirkte bei den Meisten auch wenn ich mich längst nicht so sicher fühlte wie ich tat. Aber das hier war der Hob, nicht der Saum. Das war ein Unterschied. Ich sah einigen Verkäufern zu, wie sie lauthals ihre Ware anpriesen und lächelte flüchtig. Ja hier gehörte ich hin. Meine Brüder hätten mich jetzt böse angesehen und schleunigst in Arrest versetzt, damit ich wieder zur Besinnung kam. Doch sie waren nicht hier und sollten nie erfahren das ich hier war.

Langsam aber sicher betrat ich den Platz und ging auf den ersten Verkäufer zu, bestellte dunkle Stoffe und ließ sie an eine Adresse im Saum liefern. Ich hatte da meine Leute, die dafür sorgen würden, dass sie auch wirklich dahin kamen wo sie hin sollten. Ich handelte den Preis herunter und dankte ihm zufrieden. Dann sah ich mich weiter um und wiederholte den Prozess noch zweimal. Bis mir zwei dunkel gekleidete Männer auffielen.
Jedoch würden sie bei den Menschenmassen auf dem Hob nicht jedem auffallen. Ich erkannte sofort, dass es sich um ein Spiel handeln musste, denn sie hielten sich sehr bedeckt. Auf Umwegen und immer darauf bedacht nicht verfolgt zu werden trat ich zu ihnen. "Einen guten Tag, meine Herren." Ich verstellte meine Stimme nicht und so erkannten sie das ich ein Mädchen war und als sie mich sahen machten sie große Augen. Also erkannten sie mich. Ein Lächeln umspielte meine Lippen. "Tovah, was kann ich für euch tun?", so nannten sie mich also. Er neigte den Kopf. Ich sah nicht auf sodass sie meine Augen nicht sehen konnten, die vor freudiger Erwartung blitzten. "Ein interessanter Name, habt ihr ihn euch einfallen lassen oder wer steckt dahinter?" "Er ist überall im Umlauf Ehrenwerte. Ich hab ihn mir nicht ausgedacht." Ließ er die Schultern hängen? Er schien wirklich betrübt darüber zu sein, sich nicht diesen Namen ausgedacht zu haben. Sorgen musste man haben, es war nur ein Name um Himmels willen. Ich tächelte ihn an der Schulter, "dafür bist du es, der mir den Namen zu getragen hat. Nun lasst uns Spielen." Ich setzte mich nicht auf den wackeligen Stuhl der neben mir stand und sah weiterhin nicht auf, doch sie fingen an, die Leute herbei zu rufen. Ich verspannte mich und hätte sie am Liebsten davon abgehalten, ich wollte nicht im Mittelpunkt stehen. Was wenn einer meiner Brüder zufällig doch auch auf den Hob ging und mich entdeckte?

Doch es war zu spät. Von überall her kamen Menschen angeströmt und bald schon waren es über zwanzig. Ich fiel in mein Element. Die Schurken mischten Karten. Ich vernahm gespannte Ausrufe und hörte sicher hundert Mal meinen neuen Namen - Tovah. Ich ließ die Schultern kreisen und bewegte mich geschmeidig auf den kleinen Tisch zu. "Was ist euer Einsatz Tovah?" Ich hielt 20 Kopeken so das sie es sehen konnten. Sie nickten und legten mir Karten aus, ich musste eine Reihe schaffen und hatte dazu nur zwei Züge Zeit. Schade nur ein Glücksspiel, da musste ich also einen guten Tag haben. Doch mir gelang es ohne Probleme und ich gewann zusätzliche 20 Kopeken. Ich lachte auf und die Schurken fluchten. "Na was? War das schon alles? Ich fodere ein Strategiespiel. Na los." Fast barsch verschrenkte ich die Arme vor der Brust und mein Publikum lachte. Sie wirkten als müssten sie sich richtig anstrengen und wäre es Sommer gewesen wären sie jetzt schon klätsch nass geschwitzt. Ich drehte mich einmal im Kreis. "Anscheinend wollen sie mir das Spiel verweigern. Was ist mit euch, will jemand gegen mich antreten?" Ich grinste und man konnte beinahe meine Augen erkennen. Sofort lösten sich zwei halbstarke Jungs aus der Menge und kamen mit einem Ball und drei Bechern vor mir zum Stehen. "Also?" Ich sah sie wartend an." Tovah lass uns gegen dich antreten. Nenn uns deinen Einsatz und es kann losgehen." Ich lächelte zufrieden. "40 Kopeken." Sie starrten mich an und lächelte umso mehr. Dann bekamen auch sie leuchtende Augen. Dann nickten sie und es wurde der kleine Tisch von eben heran geholt. Dann zeigten sie mir den Ball und taten ihn unter den mittleren der drei Becher. Dann ging es ganz schnell und ich musste mich konzentrieren. Als sie gestoppt hatten wusste ich bereits wo der Ball war und zwar nicht unter den Bechern. "Ihr wisst, dass ihr mir fünf Kopeken Strafe zahlen müsst, wenn ihr betrügt." Und das Publikum schrie zustimmend. Die Burschen bekamen wohl Muffensausen denn sie sahen sich verzweifelt an. Doch sie schüttelten den Kopf. "Ja dann erhalte ich jetzt von euch 45 Kopeken. Ihr habt betrogen." Zur Untermalung meiner Feststellung hob ich alle drei Becher und der Ball war wie erwartet nicht darunter zu finden. Das Publikum buhte. Ich erhielt 45 Kopeken, die Burschen verschwanden und ich atmete durch.
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Thyme Calvary


Thyme Calvary

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2. FEBRUAR (22 Jahre)

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BeitragThema: Re: THE HOB   THE HOB EmptyFr Dez 28, 2012 8:59 am

cf: Thyme Calvary's Haus

Ich zog mir die Mütze tiefer ins Gesicht. Der Wind war eiskalt, obwohl dies mir eigentlich nicht so viel ausmachte. Ich sah bestimmt bereits aus wie eine nicht ganz reife Tomate, meine Wangen aufgeraut von der Bise hier, und der teilweise vereiste Boden knirschte unter meinen alten Winterstiefeln. Kalte Luft strömte in unregelmässigen Abständen an meine Zehen, aber ich kümmerte mich nicht darum. Meine Schuhe waren gut, wie sie waren, und ich brauchte keine neuen. Ich war in dieser Hinsicht sher simpel, ich kaufte mir nur neues, wenn ich nichts mehr hatte - im wahrsten Sinne des Wortes. Ich kaufte keine Schuhe, weil ich wusste, dass sie mich schon irgendwie durch den Winter bringen würden. Ich kaufte keine Hemden, weil die, die ich hatte, mit einigen Flicken noch intakt waren - ausserdem hatte ich davon fast unglaublich viele, so um die fünf, in meinem Schrank hängen. Ich brauchte diese für Notfälle und andere Gelegenheiten. Erst heute morgen hatte ich das Hemd, das ich gestern Abend gewaschen hatte, tiefgefroren wiedergefunden.
Meine Hände versuchten gerade, den wärmsten Platz in meinen Jackentaschen zu finden, da erreichte ich den Hob. Ich wohnte nicht zu weit davon entfernt, was vor allem im Winter sehr angenehm war. Ich mochte die Kälte, wenn auch nur im Massen. Mein Haus war rund um die Uhr kalt, und wirklich warm wurde ich nur in der Küche. Heute war ich früher dran. Viel früher. Ich kam normalerweise nie vor Mittag. Ich hatte keinen Grund, vor elf hier anztanzen, die Händler, die mein Essen assen, waren meistens sehr beschäftigt und fanden nur um Sonnenhoch ein wenig Zeit, mir einen Besuch abzustatten. Ich hatte mich damit abgefunden und mich im Laufe der Zeit zum Langschläfer entwickelt, aber heute hatte das irgendwie nicht geklappt. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Ein wenig gebückt ging ich in den Hob. Ich kannte so gut wie jeden hier, und mindestens genau so viele kannten mich. Ich weiss nicht, warum ich die Leute kannte, drei viertel davon sogar beim Namen... aber das war einfach ich. Ich kannte manche Geschichten, Lebensläufe und Probleme, die man von aussen nicht erkennen würde. Das Äussere ich sowieso so relativ. Gedanklich führte ich meine Hand zu den Narben an meinem Rücken, äusserlich bewegte ich nicht einmal meinen kleinen Finger.
Überrascht stellte ich fest, wie viele Leute sich bereits in unserem Schwarzmarkt aufhielten - zu dieser noch viel zu frühen Zeit. Ich war erstaunlich wach, obwohl mir mindestens zwei Stunden Schlaf fehlten. Ich hatte meine Umhängetasche mit mir, einige Kräuter darin. Ich würde schauen müssen, was ich sonst auftreiben konnte. Ich hatte ein wenig Geld eingesteckt, zur Sicherheit. Man wusste nie, wie einen die Händer heute erwarteten. Den einen Tag waren sie grosszügig und gutherzig, den anderen kalkulierend und egoistisch. Niemand konnte es ihnen vorwerfen, und ich wäre bestimmt der letzte, der es doch tun würde. Nicht jeder konnte so viel Geld wie ich haben. Nicht jeder war alleine, ohne Familie. Alles hatte seine Vorteile, das sieht man nur viel zu selten.
Ich drückte mich durch die Menschen, auf der Suche nach Gesichtern von Leuten, die ich als meine Freunde bezeichnete. Ich wusste nicht genau, wen ich suchte, aber ein Jäger wäre besimmt nicht allzu schlecht. Ich wollte eine, wenn auch simple, Suppe kochen, und von irgendwo brauchte ich das Suppenfleisch. Ich hatte vielleicht zwei Stunden, um meine Zutaten aufzutreiben, bevor ich mit dem Kochen beginnen musste. Es war natürlich heute nicht so hektisch, weil ich, wenn auch unfreiwillig, mein warmes Bett viel zu früh verlassen hatte, aber ich durfte die Zeit trotzdem nicht aus dem Augen verlieren.
Waren die Menschen vorher noch in gewissen Abständen hinter und nebeneinander her gelaufen, so bildete sich vor meinen Augen jetzt eine gewisse Menschenmasse. Neugierig, weshalb sich hier so ein Stau bildete drückte ich mich ein wenig weiter, bis ich einen guten Blick auf die Ereignisse werfen konnte. Gerade, als ich mich ein wenig auf die Zehenspitzen stellte, um über einen etwas grösser Gewachsenen vor mir hinwegzusehen, da sah ich die Becher auf dem Tisch und drei Leute, allesamt dunkel gekleidet und durch Kapuzen vermummt. Ein Glücksspiel also, wie aufregend. Ich hatte solche ab und zu beobachtet, aber mich meistens davon fern gehalten. ich war kein Spieler, vor allem wegen meiner fehlenden Begabung im Lügen und Austricksen. Ich war einfach eine zu ehrliche Haut. Niemand, der mich kannte, würde etwas anderes behaupten.
Dann war das Spiel vorbei, die Menschen buhten um mich herum. Ich selbst blieb stumm. Bei Glücksspielen lief es immer auf's Schummeln heraus, das wusste doch jedes Kind. Kein Spieler war ehrlich, das war, warum sie Spieler waren. Verübeln wollte ich es ihnen nicht. Ich erläutere nur die Tatsachen.
Gerade wollte ich meinen Weg fortsetzen, da hörte ich die Stimme einer der Drei. Ich kannte diese Stimme.. .woher kannte ich diese Stimme..? Ich dachte nach und durchforstete dabei mein Stimmengedächtnis. Nach einer gefühlten Ewigkeit tauchte die Glühbirne über meinem Kopf auf. "Ebony" murmelte ich sehr leise, und ich wusste, niemand konnte mich gehört haben. Die beiden Männer verschwanden, und Ebony blieb aleine zurück. Ich kannte sie nicht gut, nur gesehen hatte ich sie natürlich. Ich kannte ihre Brüder, wenn auch nicht gut, und ab und zu lief sie bei meinem Haus im Saum vorbei. Ich kannte ihren Namen, und wusste dass sie eine ziemlich gute Glücksspielerin war. Mehr auch nicht. Die Menschen um mich herum gingen mittlerweile wieder in verschiedene Richtungen, wahrscheinlich hatten sie sich gerade daran erinnert, dass sie noch etwas im Hob zu tun hatten. Mich sollte es nicht stören, und, weil ich immer noch keinen meiner Freunde entdeckte, entschied ich mich, mich zu Ebony zu gesellen. Auf dem Weg zu ihr wurde mir ein oder zwei mal auf die Schulter geklopft und einen guten Tag gewünscht, doch neimand blieb für ein echtes Gespräch stehen. Das war halt die Gesellschaft hier im Hob. Harte Burschen und vom Leben gezeichnete Leute.
Schliesslich erreichte ich Ebony. Ich war mir zwar nicht ganz sicher, doch, so wie ich eben war, das störte mich nicht. Gemächlich trat ich zu ihr. "Glückwunsch." Ich suchte nach den richtigen Worten, mit denen ich fortfahren konnte. "Ich kenne deine Stimme. Du bist Ebony, oder?" Ich meinte diese Worte leise, sie würde schon ihre Gründe haben, warum ihre Kapuze ihr Gesicht weitesgehend verdeckte. Ich zögerte, bevor ich weiter redete. "Es war höchste Zeit, dass man diesen beiden mal zeigte, wo es lang geht." Ich grinste und musste arg gegen den Drang ankämpfen, ihre Kaputze nach hinten herumzuklappen. Ich lächelte und wartete ab. Wahrscheinlich wollte sie gar nicht reden. Wahrscheinlich wollte sie alleine sein. Aber ein Versuch war es durchaus wert.
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Ebony Nahal


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BeitragThema: Re: THE HOB   THE HOB EmptyFr Dez 28, 2012 9:59 am

Die Burschen rannten weg, und ich war 65 Kopeken reicher. Heute war wirklich ein guter Tag. Ich ließ meinen Gewinn in die Tasche gleiten und befühlte nebenbei ob mein Messer noch an seiner Stelle war. Auch wenn ich mich kalt und unerschrocken gab – Absicherung ging vor. Und wie konnte ich meinen Plan umsetzten, wenn ich um die Ecke gebracht wurde und irgendwo zwischen Eiszapfen und stinkenden Müllresten lag und vergammelte? Mir lief es kalt den Rücken runter. Ich rubbelte mir fast nebenbei über die Arme.
Ich beobachtete die Menge wie sie sich immer mehr verflüchtigte und trat geschmeidig einen Schritt zurück. Das letzte was ich jetzt wollte, waren irgendwelche Burschen die mich blöd anmachten. Das war definitiv genug Aufmerksamkeit für heute. Verbittert nahm ich war, dass es leider nicht wärmer geworden ist in der letzten Stunde. Kurz dachte ich an meine Brüder, was sie jetzt wohl taten. Thalon sollte zurück sein vom Markt, jedenfalls hoffte ich das. Und ich hoffte auch das Jazem erfolgreich war bei seinen mysteriösen Geschäften. Es ärgerte mich ein wenig, dass er mich eingeweiht hatte. Denn ich handelte schließlich auch mit Menschen wie Mr. Fréde, einem ganz großen aus Distrikt 7. Er hatte mir mal verraten, dass er mir mich der Anwesenheit jeder meiner Brüder vorzog. Ich hatte ihn allerdings durch schaut, er versprach sich ein besseres Geschäft zu machen, weil ich ein Mädchen war. Zu seinen Gunsten natürlich. Ich hasste solche Heuchler.
Ich atmete tief durch und war wieder auch geistlich auf dem Hob.

Die Menge hatte sich nun fast ganz aufgelöst und ich wollte mich gerade abwenden. Da sprach mich plötzlich eine männliche Stimme an. Diese Stimme war mir flüchtig bekannt und mein Gehirn musste sich anstrengen, um den Träger dieses Names heraus zu finden. Doch dann schwebte ein Bild eines ziemlich kleinen, jungen Mann mit dunklen Haaren vor meinem inneren Auge heran. Thyme. So war sein Name. Er gesellte sich zu mir und ich sorgte dafür das er mich nicht erkennen konnte. Meine Stimme sollte genügen. Vor erst. So verkehrte ich mit jedem auf der Straße. Keiner der Menschen hier hatte je mein Gesicht gesehen. Seht als Schutzmaßnahme an. Ich bin ein Mädchen, auch wenn ich behaupten darf, dass die Tatsache, dass ich keine Muskeln hatte die die einem Mann glichen, nicht zu meinem Nachteil war. Sollte ich doch mal gepackt werden, hatte ich kaum eine Chance. Dieser Tatsache war ich mir auch immer bewusst, deshalb hatte ich immer mein Messer bei mir und zeigte um himmelswillen nicht mein Gesicht. Ich sah zu Thyme hinüber.
„Du kennst meinen Namen, bitte sprich ihn nicht allzu laut aus, Thyme. Auf den Straßen nennt man mich anders und das soll auch so bleiben.“ Ich packte mich enger in meinen Mantel ein und zog meine Kaputze weiter ins Gesicht. Ich wusste wie unhöflich es war, seinem Gegenüber nicht in die Augen zu sehen, wenn man mit ihm sprach. Doch Sicherheit war und blieb mein erstes Gebot.
„Ich habe kaum Zeit, aber wenn wir uns unterhalten wollen, wäre der Hob nicht der beste Platz dafür. Nun ja, wenn du mich lässt, zeige ich dir einen ruhigeren Platz. Was führt dich auf den Hob?“
Ich lächelte, es war nur ein Aufgesetztes, zu etwas anderem war ich nicht in der Lage. Jedenfalls nicht mit Fremden. Ich bibberte leicht und man konnte schon fast hören, wie meine Zähne hektisch auf einander schlugen. Dennoch blieb ich stehen und riskierte weiter die Öffentlichkeit.
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BeitragThema: Re: THE HOB   THE HOB EmptyFr Dez 28, 2012 11:46 am

Ich verfluchte mich selbst, dass ich heute morgen keine Handschuhe angezogen hatte. Warum denn nicht, ich hatte doch bestimmt irgendwo ein Paar rumliegen. Jetzt froren meine Hände, wurden bereits ein wenig taub, und ein ungutes Kribbeln machte sich in ihnen breit. Es war ja zu erwarten gewesen, aber ich hasste dieses Gefühl zu sehr. Ich hasste nicht viel, aber Taubheit war etwas. Es machte dich langsam und nahm Energie. Jeder wusste das. Ich tat es auch. Dafür brauchte man keine Schulausbildung und auch keine gute Erziehung - schliesslich hatte ich keines von beiden.
Als ich mich wieder in die Realität zurück holte kam das Lächeln fast von selbst auf meine Lippen, es erschien innert Sekunden, noch bevor ich wirklich darüber nachdachte. Ich lächelte immer, weshalb es mittlerweile ein Impuls war, den ich gar nicht zu unterdrück versuchte. Warum auch? Ich war kein Trübsalbläser, das stand mir nicht und gibt nur hässliche Falten. Ich habe mir in meiner Kindheit immer eingeredet, ich solle nicht zu glücklich sein, das Leben war dazu zu hart und zu unberechenbar. E hatte sich als war erwiesen - aber nach dem Tod meines Vaters habe ich mich verändert. Ich habe das Leben anders gesehen, wurde grosszügig und nett. Ich war anders, aber immer noch Thyme. Und ich mochte den neuen Thyme besser. Viel besser. Ich hatte Freunde, die meinen Rücken deckten, wenn ich sie brauchte. Schwere Zeiten meistert man besser zusammen. Ich habe lange gebraucht, bis ich es geblickt habe. Aber immerhin - besser spät als nie. Das ist, was ich mir jeden Tag sage. Soweit komme ich damit sogar noch ziemlich weit.

Als Ebony weitersprach hob ich eine Augenbraue. "Mir wäre das viel zu kompliziert, mehrere Namen und so. Ich würd' nie wissen, wenn man mich ruft." Das kommt halt, wenn man nicht der klügste ist, setze ich in Gedanken noch hinzu. Es stimmte ja. Ich war dumm - alles, was nicht mit gesundem Menschenverstand oder ähnlichem abhing - oder was Kochen betraf. Ich war vielleicht der beste Koch, aber der schlechteste Kopf. Damit konnte ich leben, jeder könnte es. Aber Menschen sind eitel. Dummheit, egal in welcher Form, wird immer als negativ angeschaut. Natürlich. Ich könnte kein Lehrer werden, und auch nie und nimmer Bürgermeister. Ich hätte, selbst wenn ich in Distrikt 2 oder dem Capitol geboren worden wäre kein Friedenswächter sein können - aber ich wollte das alles auch gar nicht. Ich war Koch aus Leidenschaft, ich liebte nichts mehr als den Geruch von getrockneten Kräutern, das Abschmecken einer Suppe, das Austeilen des Essens. Das ist, was ich machte, und mit meinem ganzen Herz. Es mochte nicht der prestigereichste Beruf sein. Aber das war, was ich für mein Leben gewählt hatte.
Ich schwieg für einige Sekunden. Ebony meinte, sie habe nicht viel Zeit - ich zweifelte daran. Jeder sagte immer, man sei so gestresst und immer auf Achse. Zeit war aber nicht etwas wie Suppe, das man einmal ausgeschöpft bekam und dann viel zu viele Mäuler stopfen muss, bis nichts mehr übrig ist. Zeit kann man sich nehmen, ich war überzeugt. Ich hatte nie wirklich Stress - ausser wenn ich verschlief oder derartiges. Aber ich fand immer Zeit für das, was mir wichtig war, und für das, was ich machen wollte. Es ging nicht immer darum, was ich tun musste. Ich hatte aufgehört, mir zu grosse Gedanken darüber zu machen. Wahrscheinlich kam das, wenn man alleine lebte. Man sorgte für sich selbst, hatte keine Verantwortung für andere. Man verlor ein wenig das Pflichtbewusstsein, das, was andere Menschen viel zu ernst nehmen. Ohne gross nachzudenken nahm ich Ebony bei der Hand und zog sie mit mir durch die Menschen. Nach einer gewissen Zeit, nach der ich vermutete dass sie kapiert hatte, dass sie mir folgen sollte, liess ich sie los. Mit einem Grinsen drehte ich mich halb zu ihr um. "Was ich hier mache? Na, ich arbeite hier." Dann ging ich weiter, schlängelte mich zwischen anderen Händlern und Kunden hindurch, grüsste hie und da jemanden mit einem Winken, murmelte zu einigen ein paar aufmunternde Worte. Ich mochte es, wie die Leute mich kannten, und wie man mich herzlich behandelte. Ich hatte meine Familie hier, für die ich mein letztes bisschen Pflichtbewusstsein erhalten hatte. Meine Freunde. Alles.
Nach nicht einmal allzulange kamen wir an einem der Hinteren Ecken an. Wir hatten mittlerweile den ganzen Hob und alle Menschen durchquert. Hier hinten war mein Reich. "Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, dass ich dich einfach hier her entfürht habe. Das hier", ich fischte in meinen Hosentaschen nach meinem Schlüssel und schloss meinen Laden auf - ich hatte eine Tür, die man schliessen konnte, damit niemand meine Töpfe oder ähnliches stahl, "ist mein Laden." Ich deutete auf das Schild über der Tür, was schlicht und einfach "Calvary" sagte. Mein kleines Restaurant, wenn man es so nennen wollte, bestand aus einfachen Küchenutensilien und einigen Bänken und Tischen. Ich konnte vielleicht zwanzig Personen hier unterbringen - ausserdem hatte ich einen Frischwasserhahn. Ein ziemlicher Luxus, wenn du mich fragst. Mit der linken Hand suchte ich nach dem Lichtschalter, der, als ich ihn betätigte, eine alte Glühbirne an der Decke zum Leuchten brachte. Sie flackerte ab und zu, aber sie leuchtete und erfüllte den nicht zu grossen Raum. "Hier ist es ruhig, glaub mir. Die meisten Leute kommen so in zwei Stunden, um ihr Mittagessen zu holen. Eventuell kommt jemand früher vorbei und bringt ein wenig Fleisch, aber das wäre vielleicht einmal." Ich hätte grundsätzlich zwei Fenster die einfach in den Hob hinauszeigten und mir einen schönen Blick auf die anderen Läden mir gegenüber zu geben, aber jetzt liess ich die Rollläden unten. Ebony wollte Augenscheinlich nicht erkannt werden.
Während ich den Ofen anstellte, damit es etwas wärmer würde, holte ich eine Tasse aus dem einen Schrank, fischte drei Kräuterbündel aus meiner Tasche und fragte dann: "Magst du einen Tee?"
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Ebony Nahal


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BeitragThema: Re: THE HOB   THE HOB EmptyFr Dez 28, 2012 11:32 pm

Dieser Tag schien wirklich interessant zu werden. Ich konnte einfach nicht fassen was gerade passierte. Und da bemühte ich mich schon so sehr kalt und abweisend zu wirken. Glaub mir normalerweise hilft das. Ich schaute mich um, alles ganz normal. Um mich herum waren Menschen und ich stand auf dem Hob. Alles Sonderbare an diesem Tag lag einzig und allein an einem.
Thyme. Du kannst sagen, dass ich komisch bin und oh ja ziemliche Bindungsprobleme habe aber es ist einfach unüblich das ein Fremder mit mir sprach. Und dazu noch ein Junge. Wenn das meine Brüder wüssten, oh oh das würde ziemlichen Ärger geben. Und dieser Thyme würde mich niemals mehr auch nur ansehen. Auf einmal machte es mich traurig, daran zu denken, dass ich keine Freunde hatte. Meine Brüder waren meine Familie und gleichzeitig meine Freunde. Aber Freunde sind nicht immer um einen herum und die Familie schon. Manchmal kann das echt anstrengend sein und außerdem sehnte ich mich nach neuen Bekanntschaften.

Niemals würde ich das zu geben. Die Ebony die alle kannten war nicht so. Sie brauchte keine Freunde und auch keine Liebe und Zuneigung. Bei den Gedanken erwachte mein verwelktes, verschüttetes Romantikerherz in mir. Es lebt sich so viel besser, wenn man geliebt wird. Fast hätte ich laut aufgelacht, wach auf du dumme Ganz. Du träumst schon wieder. Verbittert über diese Gedanken, presste ich, die andere Ebony hart die Lippen auf einander. Ich schüttelte den Kopf und war wieder auf dem Hob.
Tatsächlich ich hatte geträumt. Thyme hielt mich an der Hand. Ich war diese Berührung nicht gewöhnt und so starrte ich immer wieder auf die verschlungenen Hände vor mir. Ich spürte selbst durch die Handschuhe hindurch wie meine Hände anfingen zu kribbeln und kletschnass zu werden. Er hatte wunderschöne Hände. Feine, zarte Hände. Und seine Finger so lang schienen perfekt in die meinen zu passen. Doch in dieser Sekunde ließ er sie los und ich erfuhr die kalte Ernüchterung des Aufwachen aus einem schönen Traum. Ich hatte schon wieder geträumt. Verflucht nochmal. Ich musste mich zusammen reißen, ich wurde nach lässig. Das durfte und konnte ich mir nicht erlauben.

Ich zitterte leicht und blickte prüfend um mich herum. Thyme führte mich dazu auch noch über den gesamten Hob. Am Rande nahm ich war, dass er sagte, er arbeite hier. Und da brannte ein kleines Fünkchen Interesse in mir auf. Was er wohl machte?
Überall grüßte man ihn und er selbst strahlte, als wolle er damit die ganze Welt in den Arm nehmen und seine feinen Hände schützend um sie legen. Was war das nur für ein sonderbarer Junge. Er grinste die ganze Zeit, es gab keinen Moment wo er auch nur mal konzentriert oder kritisch aussah. Er musste doch schon Muskelkater in den Wangen haben, dass konnte doch nicht gesund sein, so viel zu lächeln. Und ernst nehmen konnte man das auch nicht. Doch ich wurde des Besseren belehrt. Alle Menschen nickten ihm freundlich und anerkennend zu. Manche grüßten ihn sogar. Ich schüttelte innerlich den Kopf, hier rannte ein Junge herum, dessen Grinsen dem Strahlen der Sonne im Sommer glich und war dazu auch noch so bekannt. In dieser Sekunde wurde er für mich interessant. Er hatte Einfluss auf die Menschen. Incendium.

Das war die Idee, ich musste ihn dazu bringen, bei meinem Plan mit zu wirken. Denn er wird mit seinem dämlichen Gegrinse keine Probleme haben, mit seinem Tun, was er auch immer tat, die Menschen davon zu überzeugen meinen Jahrmarkt lebendiger zu machen. Nun breitete sich auch bei mir ein Anflug eines Lächelns auf meinen Lippen aus und es hielt an, bis wir vor einer Tür, eines kleinen Hauses standen. Auf seine Frage hin, ob es schlimm war mich zu entführen schnaubte ich kaum hörbar. Aber es war kein ernstes Schnauben. Ich las das Schild, auf das er deutete. Calvary. Thyme Calvary. Diesen Namen merkte ich mir und anscheinend würde ich auch keine Probleme haben, ihn wieder zu finden. Die Menschen auf dem Hob schienen ihn sehr gut zu kennen. Sein Laden? Ich betrat das kleine Gebäude, das sich nun als seinen Laden entpuppte. Unmengen an Töpfen, Kellen und Schüsseln war an einer Wand zu sehen. Und dazu viele Sitzreihen. Er erklärte gerade das die Menschen erst in zwei Stunden kommen würden, nun bei ihm würde ich mir mehr Zeit nehmen. Er war ein Koch und das war ebenfalls für meinen Plan sehr interessant. Ich lächelte als er mir einen Tee anbot. „Gerne.“

Ich trat an die geschlossenen Fensterläden heran und sah durch jedes von ihnen. Ich konnte meine innere Unruhe erst ablegen, wenn ich mich sicher fühlte. Nachdem ich jede Lucke begutachtet hatte, entspannte ich mich. Ich nahm langsam meine normale, nicht ganz so steife Haltung ein. Und ich sah mich noch einmal gründlich in seinem Laden um, um ihn wenn ich zurück kehrte auch wirklich erkennen zu können. Dann setzte ich mich zu ihm an die Theke und beobachtete wie er mir einen Tee machte.
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Thyme Calvary


Thyme Calvary

VERDIENST :
Koch im Hob
WAFFE :
Wurfmesser
GEBURTSDATUM :
2. FEBRUAR (22 Jahre)

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BeitragThema: Re: THE HOB   THE HOB EmptySa Dez 29, 2012 6:24 am

Ich musterte Ebony von hinter der kleinen Kücheninsel aus - von dort, wo ich gerade stand. Ich fragte mich, warum sie nicht gesehen werden wollte. Der Hob war ein guter Ort, nette Leute, die meisten waren loyal und sozial. Natürlich, es konnte gefährlich sein, doch für jemanden wie mich, wo es so gut wie nichts zu verlieren gab, machte das keinen Unterschied. Vielleicht hatte sie andere Gründe. Ich konnte ihr schliesslich nur vor den Kopf sehen, nicht hinein. Meistens war mir das lieber. Ich wollte nicht wissen, was die Leute um mich herum über mich und über alles andere dachten. Wenn wir in diesem Land schon keine Meinungsfreiheit haben, so blieb uns wenigstens die Gedankenfreiheit. Ich war nicht der grösste Denker, das mochte sein. Aber ich verstand mehr von Menschen als viele Andere. Ich hatte beobachtet, genau so, wie ich es jetzt tat.
Ebony checkte jedes einzelne Fenster, wobei mir wieder die Frage in den Sinn kam, vor war sie Angst hatte. Keiner der Hob-Leute würde hier her kommen, und die, die es würden, würden ihr nie etwas antun. SIe war dazu noch in meiner Gesellschaft, was in diesem Gebäude auch ein Vorteil sein konnte. Ich war nicht der Stärkste, das war wohl etwas genetisch versaut, aber ich wusste es, mit Messern umzugehen. Aber, weil ich ja wirklich nicht wollte, dass sie sich unsicher fühlte, verriegelte ich die Tür von innen. Wer um alles in der Welt hinein wollte käme rein, mit ein paar starken Tritten wäre die Tür aus den Angeln gehoben - aber warum sollte jemand hier randalieren wollen? Ausserdem, wir liefen auf die Hochzeit des Hobs zu, irgendjemand würde dann schon eingreifen. Mein Laden war der geschütztesete und sicherste Raum an den ich denken konnte. Und dazu war er noch recht warm.
Der warme Luft, die aus dem Ofen hinter mir kam, wärmte meine Jacke auf, und die Taubheit in meinen Händen verschwand nach und nach. Glücklich bewegte ich meine Finger. Endlich hatte ich wieder mein Fingerspitzengefühl, im wahrsten Sinne des Wortes. Ebony hatte sich unterdessen gesetzt, und ich entschloss mich, ihren Tee zu kochen. Ich war ja überrascht gewesen, als sie es angenommen hatte - ich könnte sie ja vergiften -, aber ich war ein guter Gastgeber. Während das Wasser auf dem Herd wärmer zu werden begann nahm ich einige Blätter aus den drei Kräuterbündeln, die ich vorhin schon aus der Tasche geholt hatte. Der erste war Pfefferminz. Ich hob ein Blatt prüfend an meine Nase, rieb es kurz zwischen meinen Fingern, roch erneut. Obwohl ich es schon etwas länger getrocknet hatte roch es immer noch wie frisch. Mit einem Grinsen warf ich es in das mittlerweile leicht köchelnde Wasser. Bei dem zweiten Bündel handelte es sich um Zitronenmelisse. Mit dieser durchschritt ich die selbe Prozedur, auch wenn das Ergebniss nicht so sehr erfreulich war. Zwar roch es noch, aber mindestens die Hälfte des Aromas war während des Trocknungsprozesses verpufft. Ich warf auch einige dieser Blätter in das Wasser und schirtt daraufhin zu meinem Küchenschrank, in dem ich eine List verwahrt, die man wohl als Einkaufsliste bezeichnen würde. Mit meiner doch sehr krakeligen Handschrift schrieb ich 'Zitronenmelisse' darauf und widmete mich dann dem dritten Büdel. Es war eine Erdbeerminze .Letztes Jahre hatte ich sie gegen einige Münzen getauscht, auch wenn ich wahrscheinlich ein wenig über den Tisch gezogen war. Diese Kräuter sah ich nicht selten, sie wuchsen hier nur im Sommer, und wenn man nicht wusste, wo, dann konnte man es ziemlich schnell wieder vergessen. Ich hätte also so gut wie mein letztes Hemd für dieses Bündel gegeben. Ohne riechen zu müssen warf ich einige Blätter in die Glaskaraffe, in der ich den Tee kochte, und nahm diesen nach einer kurzen Zeit vom Herd. Mit einer fliessenden Bewegung füllte ich Ebony's Tasse halbvoll und stellte die Karaffe zurück auf den immer noch warmen Herd. Das war genau so gut, wie wenn ich ein Teelichtchen darunter gestellt hätte - es hielt es beides warm.
Lächeln stellte ich die Tasse vor Ebony und murmelte etwas wie "Hier, bitte schön", bevor ich mich neben sie setzte. "Wie geht es deinen Brüdern?" fragte ich, um ein Gespräch aufzubauen. Ich hatte ihre Brüder ein oder zwei Mal in den Strassen getroffen, ich kannte sie aber nicht besonders gut. Ich kannte nur sehr wenige Leute aus dem Händlerviertel - normalerweise zog es mich dort nicht hin. Der Hob war mir lieber, auch wenn mich jeder immer sehr irritiert ansah, wenn ich das laut aussprach. Dabei war es doch ganz natürlich. Hier war ich aufgewachsen, sozusagen. Mein Vater war schon hier her gekommen, ich hatte so gut wie mein ganzes Erbe hier hinein investiert. Ich war hier jeden Tag, sieben Tage die Woche. Und das seit dem Tod meines Vaters. Da verbindet einen schon etwas mi dem Ort... ich war ein Hob'ler, mit Leib und Seele.
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Ebony Nahal


Ebony Nahal

VERDIENST :
GLÜCKSSPIEL;; INCENDIUM & LADEN ;; HANDEL
WAFFE :
LANGMESSER
GEBURTSDATUM :
3. SEPTEMBER - 17 JAHRE

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BeitragThema: Re: THE HOB   THE HOB EmptySa Dez 29, 2012 11:50 am

Dieser Raum oder dieses Restaurant war ein etwas herunter gekommendes aber durchaus gemütliches Plätzchen. Hier konnte man sich eigentlich nur wohl fühlen, dass musste ich mir dann doch eingestehen. Ich wusste nicht, warum ich unter solch einem Kontroll- und Sicherheitszwang stand oder woher er kam. Es nervte mich aber ich konnte es einfach nicht abstellen, anders würde ich mich nicht wohlfühlen. Ich schüttelte leicht den Kopf. Thyme verriegelte auch noch die Türe, wobei mir das fast auch wieder unangenehm war, da nun mein einziger mir erkenntlicher Fluchtweg zu gemauert war. Ich musste unbedingt daran arbeiten, aber im Moment konnte ich mich nur zusammenreißen und so tun als wäre alles in Ordnung. Um von mir weg zu kommen, beobachtete ich ihn weiter.
Er schien sein Handwerk zu verstehen, auch wenn mir Erdbeerminze in dieser Kombination neu war, kannte ich jedes der Kräuter und auch ihren Wachstumsort. Es war nur ein kleines Hobby und bei weitem nicht ausreichend um damit überleben zu können aber ich wusste das, was ich brauchte.

Die Küche wärmte immer und immer mehr auf. Bald würde es mir in dem Mantel zu heiß werden und ließe ich ihn an, so würde ich mich nur noch erkälten wenn ich wieder nach draußen trat. Aber ich vertraute Thyme nicht genug, er hatte mich noch nicht von seiner Person überzeugt. Wie denn auch? Wir waren kaum im Gespräch und kannten uns nicht wirklich. Ich musste ihm aber eine Chance geben, er hatte mir einen Tee gekocht und mich in seinen Laden mit genommen. Ich war ihm das schuldig. Mit geübten Fingern streute er die Kräuter ins leicht sprudelnde Wasser und schrieb sich irgendetwas auf. Und ich schwieg. Wie üblich. Ich war miserabel im Punkt, Gespräche anzufangen, wenn ich kein Thema hatte worüber ich reden wollte. Und nun hatte ich kein Thema. Ich kannte nichts vom ihm und eigentlich interessierte es mich auch nicht. Er stellte den dampfenden Becher vor mir ab und es verbreitete sich ein angenehmer Duft in der Küche. Ich schloss die Augen und atmete hörbar ein. Eine Wohltat. Er verstand allerdings etwas von seinem Beruf. Er verzauberte meine Nase und ich genoss die wohltuende Hitze die sich in mir ausbreitete. Dann zog ich meine Handschuhe aus und hielt stattdessen meine Tasse in den bleichen Händen.

"Meinen Brüdern geht es gut. Es gibt viel zu tun, aber wir meistern das schon irgendwie. Vielen Dank der Nachfrage. Ich werde es ihnen lieber nicht ausrichten." Ich machte eine kurze Pause und zog mir langsam die Kaputze vom Kopf. Die Luft war so stickig darunter und ich hatte es satt immer in der unhöflichen Form mit den Menschen zu kommunizieren. Und außerdem würde ich in Zukunft sicher öfter von ihm hören, ich konnte es mir also erlauben, mich zu zeigen. "Hör mal, da draußen kennt keiner mein Gesicht. Doch jetzt kennst du es und ich will nicht das irgendwer von deinen vielen Freunden morgen haargenau erzählen kann, wie ich aussehe. Bitte behalte es für dich und lass es mich nicht bereuen, dass du mich nun gesehen hast."
Ich lächelte zaghaft und meine in anfänglichen, in Bauernzopfform geflochtenen Haare flossen mir den Rücken herunter. Ich hatte erhitze Wangen von der plötzlichen Wärme hier drin und wärmte weiterhin meine unterkühlten Finger an meiner Tasse. "Wenn einer meiner Brüder wüsste das ich hier mit dir sitze und Tee trinke ... finden wir lieber nicht heraus, was sie machen würden wenn sie es wüssten. Eins kann ich dir sagen, du würdest es bereuen." Ich nahm einen Schluck aus meiner Tasse. Dann sah ich Thyme wieder in die Augen. "Wie läuft dein Geschäft?" Er musste gute Einnahmen erbringen, um mir von Nutzen zu sein. Denn nur so konnte ich ihn als Koch für meinen Jahrmarkt arrangieren. Ich wollte eine gute Basis schaffen, anders würde es sich nicht weiter entwickeln und schon im Wachstumsanfang zum Scheitern verurteilt werden. Thyme war ein typische Junge aus dem Hob. Nicht das ich viel Ahnung von Jungen hatte, eigentlich gar keine. Aber er hatte die typische, halbstarke eher flinke Statur und sah nicht gerade aus als würde er in den Mienen arbeiten. "Lebst du hier?"
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Cloud Nightingale


Cloud Nightingale

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Viehzüchterin/-händelrin
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Bahir
GEBURTSDATUM :
21. Dezember

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BeitragThema: Re: THE HOB   THE HOB EmptyMi Jan 02, 2013 7:51 am

Die kalte Luft ließ die Haut im Gesicht von Cloud taub werden. Hier war es so kalt, es schien als wäre es noch nie so kalt gewesen. Doch die Blonde erinnerte sich an Zeiten, die weit schlimmer gewesen waren, als dieser Winter. In diesem Jahr hatte sie gehungert und ihre Eltern genauso. Und das nur, weil sie sich an das verdammte Gesetz gehalten hatten! Als ob sich die Friedenswächter selbst daran halten würden! Ihre Mutter war so dumm, so dumm...
Cloud verschränkte die Arme vor ihrer Brust, hoffte es würde sie noch irgendwie wärmen. Die festen ledernen Stiefel gaben ihr zum Glück Halt, denn auf der Straße lag zwar Pulverschnee, doch darunter befand sich pures Eis. Im Vorbeigehen bemerkte sie eine junge Frau, die gefallen war, doch die 23-jährige hatte keine zeit, sich mit ihr zu befassen. Sie musste weiter zum Hob und ihre Besorgungen machen.

Die Wärme des Inneren des Gebäudes fühlte sich wunderbar auf ihrer vollkommen kalten Haut an. Trotz der frühen Stunde, waren doch schon ein paar Menschen dort. Sie sah eine alte Frau, die diverse Dinge zum Nähen verkaufte – von Knöpfen bis zu Stoffen war fast alles dabei. Langsam ging Cloud zu ihr, schob sich zwischen den paar Menschen hindurch, die ihr im Weg standen. „Morgen, hast du ein bisschen festes, dickes Garn für mich? Ich will damit ein paar Zügel wieder zusammen nähen.“, sprach sie die alte Frau an, die ihr lächelnd ein Knäul Garn zeigte. Die junge Frau bezahlte dafür mit Geld, da sie nichts zum Tauschen dabei hatte. Die Alte nahm es hin, sie konnte sich damit schließlich auch was in den Läden im Händlerviertel kaufen.
Nun hatte Cloud schon einmal eine Sache auf ihrer Liste abgearbeitet. Suchend sah sie sich um. Sie brauchte noch Leder, wo gab es also welches? Mit suchend umherschweifenden Blick ging sie vorwärts. Dabei bemerkte die junge Frau nicht, dass sie sich jemandem näherte und erst im letzten Moment blieb sie dicht vor ihm stehen. Wäre sie noch einen halben Schritt weiter gegangen, hätte sie den großgewachsenen Mann wohl angerempelt. Etwas überrascht blickte sie zu ihm hoch, ehe ihr bewusst wurde wie nah sie ihm stand.

“Oh, entschuldige bitte, ich wollte nicht...“, fing sie an, wusste jedoch nicht so recht, wie man den Satz beenden sollte. Schnell trat sie einen Schritt zurück und trat einem herumliegenden Hund auf die Schwanzspitze. Der Hund jaulte kurz auf, Cloud fuhr herum und entschuldigte sich stotternd bei dem Besitzer des Tieres. Na, das war ja ein super Anfang für eine Begegnung.
Peinlich berührt wandte sie sich wieder dem jungen Mann zu. Er war etwas älter als sie, jedoch nicht besonders viel. Über mehr konnte die Blonde aber auch gerade nicht nach denken, ihre Gedanken schrien ihr nur die ganze Zeit zu, wie dumm und tollpatschig sie doch war.
“Ich bin Cloud und du bist Crow Bloodhound, oder?“, fragte Cloud gerade heraus und verfluchte sich gleich danach wieder für diese Direktheit. Seit dem beinahe Zusammenstoß stand sie ja völlig neben sich.
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Crow Bloodhound


Crow Bloodhound

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31. Oktober - 29 Jahre

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BeitragThema: Re: THE HOB   THE HOB EmptyFr Jan 11, 2013 10:59 am

Nur kurz hatte Crow einem Menschenhaufen seine Aufmerksamkeit geschenkt. Offenbar schien dort ein paar Glücksspiele zu laufen, doch so etwas interessierte den ehemaligen Captian recht wenig. Er wollte einfach nur an das Leder heran kommen, dass er benötigte, und dann verschwinden. Vielleicht waren ja auch noch ein paar Äpfel für Chaska und die Ponys auf zu treiben. Während er weiter über den Hob ging griff er schließlich in eine Tasche, um einen Streifen Trockenfleisch heraus zu holen. Das Tuch in dem er es eingewickelt hatte, schob er zurück in die Tasche. Trockenfleisch schmeckte nicht gut und war zäh – wahrscheinlich würden selbst Würmer leckerer Schmecken als diese Art Fleisch. Aber es gab eine Zeit in seinem Leben in der er sich nur von lange Haltbaren Lebensmitteln ernährt hatte. Sei einem Jahr hatte er diese Angewohnheit nicht abgelegt. Es war billig und er konnte sehr lange davon Leben. So war es also genau richtig für ihn geeignet – von dem Geschmack mal abgesehen. Währen der auf einem Bissen des zähen Fleisches herum kaute, ging er weiter. Zumindest solange bis er fast mit einer blonden, jungen Frau zusammen stieß. Mit einem innerlichen Seufzen ließ er das Trockenfleisch in seine Tasche verschwinden und schluckte den Bissen hinunter, als sie ihn auch noch ansprach. Das könnte ja noch heiter werden! Hätte sie nicht einfach so tun können, als wäre nichts gewesen? Das wäre das einfachste gewesen und so viele Menschen handhabten es, wenn sie mit Fremden zusammen stießen. Warum musste ausgerechnet er eine Plappertasche erwischen, die ein Gespräch begann? Jetzt musste er so höflich sein und es zu erwidern, denn auch wenn er immer als sehr mürrisch und kühl galt, er wusste sich dennoch zu benehmen. Es bemerkte nur keiner, weil sich nie jemand mit ihm wirklich Unterhielt und das war auch gut so! Es unterhielt sich keiner mit ihm, bis auf diese Dame hier....

Den angefangenen Satz beendete sie nicht und trat einen halben Schritt von ihm zurück. So wurde die Situation wenigstens etwas angenehmer für Crow. Für die Blonde begann die Peinlichkeit jedoch erst. Sie trat auf die Schwanzspitze eines Hundes – welcher leidend aufjaulte. Hastig entschuldigte sie sich bei dem Besitzer und weckte damit die Hoffnung in Crow, dass er nun dieser Situation entfliehen konnte. Doch dem war nicht so, als er Anstalten machte weiter zu gehen sah die Blonde wieder zu ihm hoch und leider trafen sich ihre Blicke. Offenbar war das ganze hier noch nicht vorbei und auch ihr schönes Aussehen konnte nicht darüber hin weg trösten, dass er keine Gesellschaft, keine Freunde oder auch nur irgendeinen Kontakt zu den Leuten hier haben wollte – solange es um nicht geschäftliche Dinge ging. Selten genug ging er auf den Hob aber auch das hatte ihn nicht vor dieser Situation bewahrt – das Leben hatte es ihm nicht erspart nicht mit dieser Frau fast zusammen zu stoßen. Aber das Leben wollte ihm offenbar noch mehr eins auswischen, denn die junge Frau stellte sich jetzt nun als Cloud vor und nannte auch ihn beim Namen. Zumindest bei dem Namen, denn die Menschen hier von ihm kannten. Crow Bloodhound. Inzwischen war er wohl zu dieser Person geworden, obwohl ihn immer wieder grauenvolle Erinnerungen einholten. Er hatte mühe vor der jungen Frau nicht die Augen zu verdrehen und daher zwang er sich zu einem knappen Nicken. „ Ja...genau der bin ich ..“ ,erwiderte er, denn es schien ihm das beste zu sein was man auf solch eine Feststellung mit halber Frage antworten konnte. Trotzdem widerstrebte ihm die Antwort. Er hätte irgendetwas anderes sagen sollen, um sich vielleicht einfach davon zu machen. Doch diese Chance war jetzt vertan und er hatte sie zu spät in Erwägung gezogen. Doch was sollte er jetzt sagen? Er glaubte ihren Namen schon Mal gehört zu haben aber es gab bestimmt einige Personen mit dem Namen Cloud. Seitdem er hier war, war er den meisten Menschen aus dem Weg gegangen. Hatte sich in den ersten Wochen alleine dem Suff hingegeben, um die Gesichter der Familie zu vergessen deren Tod er zu verantworten hatte. Doch hatte er inzwischen feststellen müssen dass er ihre Gesichter nie vergessen würde. Jedoch war das jetzt irrelevant. Nun musste er sich notgedrungen auf die Frau konzentrieren, „ Wenn sie mich kennen, sollten Sie wissen dass ich nicht der geselligste Mensch bin..:“ ,begann er dann und versuchte abweisend zu wirken. Im Normalfall gelang es ihm doch sehr gut, „Aber nun haben wir eine dumme Situation..“. Kurz zögerte er und deutete ihr notgedrungen an, dass sie ihn begleiten konnte, „ Ich habe Sie schon einmal gesehen. Sie wohnen auch im Händlerviertel, nicht wahr? Was verkaufen Sie?“ ,so begann er nun zu fragen und das Gespräch fort zu führen. Man merkte dass er schon lange keine normalen Gespräche geführt hatte, wenn es nicht ums geschäftliche ging. Vielleicht wirkte der Größere daher etwas angespannt. Er hasste Gespräche und solche gezwungenen Gespräche definitiv noch mehr. Jedoch konnte er genauso wenig einer Frau ein Gespräch abschlagen und sie einfach stehen lassen. SO sehr er es sich auch wünschte, so war Jaromir nie gewesen und Crow würde es nie sein. Egal wie sehr letzterer die Gesellschaft verachtete und sich von anderen zurück zog. Immer wieder glitten seine Augen dabei über die Ware die hier verkauft wurde, nur um gelegentlich zu der kleineren Blonden zu sehen. Nachdem sie ihm nicht mehr so nahe war – denn er hatte einen halben Schritt um sie herum gemacht, um neben ihr zu stehen – konnte Crow zumindest sagen, dass er sich etwas wohler in seiner Haut fühlte. Trotz des Gespräches, wohl bemerkt. Gelassen schob er seine Hände in die Hosentasche und machte sich neben Cloud weiter auf die Suche nach etwas Leder das er verwenden konnte – nicht ahnend dass Cloud die gleiche Art Leder suchte.
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Cloud Nightingale


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BeitragThema: Re: THE HOB   THE HOB EmptyMo Jan 14, 2013 9:08 am

Schmerzhaft wurde Cloud bewusst, wie dumm sie sich benommen hatte. Die ganze Situation war wahrscheinlich für Crow genauso unangenehm wie für sie – auf gleiche oder andere Weise war jedoch ungewiss. In der Blonden machte sich allerdings Peinlichkeit breit. Dass sie auch noch diesem Hund auf den Schwanz getreten war. Ab jetzt würde es anders, sie würde besser darauf achten, was sie tat, sonst hätte der Ältere nur eine noch schlechtere Meinung von ihr.
Eigentlich schien Crow nicht der gesprächigste zu sein, aber bei ihr schien er sich jetzt Mühe zu geben – Anstand hatte er also. Ein wenig tat es ihr schon Leid, dass sie den armen Mann, um seine Ruhe und sein Allein-vor-sich-hin-starren gebracht hatte, doch vielleicht war aus dem Dunkelhaarigen mehr herauszuholen, als er selbst zugeben mochte.
“Ich sagte nie, dass ich Sie kenne. Das einzige, was ich über sie weiß, ist ihr Name und Namen sagen bekanntlich nicht sonderlich viel über die inneren Werte.“, antwortete sie auf Crows abweisende Bemerkung und konterte damit doch ganz gut. Es stimmte, sie wusste nicht mehr über Crow als seinen Namen, weshalb sie nun auch wieder ins „Sie“ gefallen war. „Sie“ kam ihr in diesem Falle einfach richtiger vor. “Allerdings kann ich jetzt schon über sie sagen, dass Sie nicht besonders viel und gern mit Menschen zu reden scheinen und ihnen lieber aus dem Weg gehen. Aber ich würde Sie gern kennen lernen und begleiten, wenn es Ihnen nichts ausmacht.“ Eiene indirekte Frage klang in ihren Worten mit und irgendwie hatte die Blonde das Gefühl, dass Crows innerliche Antwort auf diese Frage „Nein!“ lautete. Doch er schien zu höflich, um das laut auszusprechen.

Cloud wollte wirklich mehr über diesen seltsamen Mann erfahren. Er wirkte nicht nur seltsam, sondern auch allein. Auch weil er zugegeben hatte, nicht viel Kontakt mit Menschen zu pflegen. Seine Frage überraschte sie nicht im Geringsten, sie hatte ihn schließlich ähnliches gefragt. “Ja, ich wohne etwas außerhalb in einer alten Scheune. Ziemlich groß, hässlich, kaum zu übersehen. Dort halte ich meine Tiere, züchte Rinder und verkaufe die dann oder züchte mit ihnen weiter.“, erklärte sie sich und blickt dabei unverwandt zu dem viel Größeren hoch. Er hatte markante Züge, hohe Wangenknochen, eigentlich sah er ziemlich nett aus. Die 23-jährige konnte sich einfach nicht vorstellen, dass jemand, der so höflich war, es verdient hatte, so einsam zu sein. Gut, vielleicht war Crow nicht einsam, doch das war das einzige, was Cloud zu ihm einfiel. Der ganze Rest, was jedoch ein Rästel.
Grazil strich sich die Kriegerin eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht und setzte dann wieder zum Sprechen an. „Sie verkaufen Ponys und Waffen, oder? Mein Pferd sollte einst auch in die Minen, aber er ist viel zu groß und hätte keinen Tag überlegt.“, erzählte Cloud, obwohl sie ihn eigentlich etwas ganz anderes hatte fragen wollen. Sie hätte ihn eigentlich gern gefragt, was er hier tat, doch nun wartete sie lieber eine Antwort von ihm ab, ehe sie weiter redete.
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Crow Bloodhound


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BeitragThema: Re: THE HOB   THE HOB EmptySo Jan 27, 2013 1:30 am

Auf den Konter der Blonden musste Crow sie einen Augenblick länger ansehen und zog dabei leicht die rechte Augenbraue hoch. Wenn sie nur wüsste wie er zu diesem Namen gekommen war. In seinem Falle sagte er Name sehr viel über seine Vergangenheit und über seine Persönlichkeit aus – so empfand er es zumindest. Wie er zu dem Namen Bloodhound gekommen war, war für jeden klar der seine Vorgeschichte kannte. Man hatte seine Einheit früher genauso genannt, eigentlich hatte sie einen etwas komplizierten Namen aber durch die Tätigkeiten kam sie eben genau zu diesem Spitznamen. Den meisten normalen Menschen war es jedoch unbekannt dass es solch eine Einheit überhaupt gab. Wer seinen Vornamen übersetzten konnte, würde weiter auf ihn schließen können. Schließlich galten Krähen und Raben früher als Unglücksbringer und Boten des Teufels und der Hexen. Eine Legende die sie zu einer sehr verachteten Vogelrasse mache und man glücklich war wenn man einem solchen Tier nie begegnete.
Schnell wandte er den Blick wieder nach vorne und schob diese Gedanken beiseite. Er wollte sie auf keinen Fall aussprechen, so würde er viel zu viel von sich selbst Preis geben und genau das wollte der junge Mann vermeiden. Stattdessen konzentrierte er sich lieber auf ihre nächste indirekte Frage und sofort kribbelte seine Zunge. Auf seinen Lippen lag bereits eine klare Antwort 'Nein', doch er würde sich hüten genau diesen Gedanken auszusprechen. Bestätigen würde er diese halbe Feststellung von Cloud jedoch ebenso wenig. Stattdessen zwang er sich dazu, ihr sehr kurz zu zulächeln als würde er ihre Neugier gut heißen – was keines Wegs der Fall war. Doch damit würde er Leben müssen. Offensichtlich, denn weg scheuchen würde er nicht. Er musste waren, bis sie vielleicht von alleine darauf kam wie gerne er jedoch alleine gewesen wäre.

Obwohl er noch ihrer Gesellschaft abgeneigt war, so verlief das Gespräch wenigstens in eine interessante Richtung. So erfuhr er dass Cloud eine Viehzüchterin war und offenbar diese Tiere auch verkaufte. Zwar kaufte er sein Fleisch bisher immer von einem Fleischer, aber wenn er jetzt jemanden 'kannte' der die Tiere direkt verkaufte, konnte er das Ausweiden und zerteilen des Fleisches selbst übernehmen. Es würde Geld sparen und er wusste, dass nichts verschwendet werden würde. „ Das ist in der Tat interessant. Vielleicht werden sie, erstaunlicher Weise, einmal Besuch von mir bekommen wenn mein Vorrat an essbarem wieder einmal zur neige gegangen ist..“ ,erklärte er gelassen und ruhig, als wäre es nichts ungewöhnliches für ihn sich ein ganzes Tier zu kaufen um es selbst zu schlachten. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen wie die Viehhändlerin sich grazil eine Strähne hinter ihr Ohr strich und musste doch ein wenig schlucken. Offenbar wusste sie wie schön sie war und schien auch keine Skrupel davor zu haben, genau das auch einzusetzen. Innerlich beschloss Crow sich davon nicht ablenken zu lassen, doch ob es ihm gelingen würde wenn sie sich öfter begegneten war eine andere Frage. Leicht wiegte er zustimmend und doch verneinend den Kopf hin und her, „ Ja, ich züchte Ponys für die Minen aber ich verkaufe keine Waffen oder zumindest sehr selten. Ich will damit nur noch so wenig wie möglich zu tun haben. Wenn jemand einen Rat braucht fragt er mich, nur in wenigen Fällen verkaufe ich selbst Waffen.“ ,antwortete er und stellte dabei etwas richtig, was ihm offenbar sehr wichtig erschien. Als sie kurz von ihrem eigenen Pferd zu erzählen begann sah er sie das erste Mal wirklich aufmerksam an. Sie hatte also ein eigenes Pferd? Zugegeben, bei der Viehzucht war es gewiss hilfreich, wenn man die Tiere von der Weide in den Stall treiben konnte und das auf dem Rücken eines Pferdes. Trotzdem erstaunte es ihn ein wenig. „ Manchmal sind die Menschen eben sehr unwissend was Tiere betrifft und die Arbeit zu der sie nützlich sind. Mein eigenes Pferd...hat wahrscheinlich eine etwas abenteuerliche Reise gemacht als das ihre, aber Chaska war schon immer ein wenig anhänglich und eigenwillig. Es wundert mich eigentlich nicht, dass er mich gefunden hat..“ ,sagte er leise und gab nun doch etwas von sich preis. Als er das merkte verstummte er sofort und sah zu der jungen Frau, wenn auch nur kurz um seinen Blick dann wieder schweifen zu lassen. „ Und was...suchen sie auf dem Markt?“ ,fragte er dann schließlich nach einigem zögern. Er konnte so etwas wirklich nicht und gerade spürte man es wieder sehr. Er war einfach nicht dafür geschaffen mit anderen zu reden. Er wollte es im Grunde auch gar nicht, doch hier hatte er keine andere Möglichkeit.
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