Früher hatte ich mich der Kleideranordnung der Armee angepasst. Kurze, ordentlich zurück gekämte Haare mit einem geraden Scheitel. Im Gegensatz der zu einigen meiner Gefährten hatte ich mir keinen Bart stehen lassen. In der Zeit trug ich die übliche Uniform die die Vorschriften von mir forderten. Inzwischen ist das jedoch ein wenig anders. Ich habe zwar immer noch eine kurze Frisur und dunkle Haare, mit einem leichten Rotstich. Noch immer trage ich keinen Bart, auch wenn ich gelegentlich einen leichten Drei-Tage-Bart habe ist es wirklich sehr selten, dass ich mir einen Bart stehen lasse. Man würde mich von meiner Statur nicht unbedingt als einen ehemaligen Soldaten identifizieren. Mein kreuz ist recht schmal. Meine Augen bestehen aus drei Farbnuancen, die je nach Licht eben verschieden stark zu sehen sind. Blau, grün oder grau sind die Farben meiner Augen und dadurch dass ich meistens nur dunkle Kleidung trage sieht man selten den grauen Farbton. Man bekommt eher den klaren blauen oder den giftgrünen Farbton zu sehen. Daher habe ich wahrscheinlich recht einprägende Augen und das ist ein Merkmal, dass ich gerne nicht gehabt hätte. Meistens versuche ich daher direkten Augenkontakt zu meiden und gehe ihn nur ein, wenn es die Situation erfordert. Zwar bin ich kein Strich in der Landschaft, aber es gibt auch Männer die ein deutlich breiteres Kreuz haben als ich. Auch dass ich eigentlich einen leicht trainierten Oberkörper habe, erkennt man nicht auf den ersten Blick und garantiert nicht auf den Zweiten. Meine Statur lädt gerade dazu ein, mich zu unterschätzen. Mit einer Körpergröße von 1,87 Metern gehöre ich zu den größeren Männern im Distrikt 12 und doch versuche ich alles zu tun um so unauffällig wie möglich zu wirken. Meine Kleidung ist schlicht gehalten und besteht meistens aus dunklen Farben. Dazu ist sie äußerst Zweckdienlich und besteht aus Leder oder robustem aber recht billigem Stoff. Kurz um, es deutet nichts darauf hin dass ich ,bevor ich hier in den Distrikt 'gezogen' bin, ein Soldat war der sogar einen höheren Rang bekleidete. Leider habe ich auch ein paar Besonderheiten, neben der alten Uniform die ich noch aus meiner Zeit als Soldat im Schrank habe, bin ich auch Besitzer von Narben. Narben, die jede einzelne ihre eigene kleine Geschichte mit sich trägt. Jedoch erzähle ich sie gar nicht und bis her hat sie noch nie jemand von mir gehört. Geschweige denn das jemand die Narben schon mal gesehen hat, außer natürlich meine ehemaligen Gefährten und die damaligen Ärzte die mich behandelt haben.
this is madness
{ C H A R A K T E R }
Eigentlich bin ich sein sehr geduldiger Mensch, es gibt kaum etwas dass mich aus der Ruhe bringen könnte. Vielleicht weil ich schon sehr viel erlebt habe aber vielleicht auch, weil ich schon immer so war. Ich habe nie viel davon gehalten schnell aus der Haut zu fahren oder wütend zu werden. Es ist mir lediglich einmal passiert, doch danach nie wieder. Auf viele wirke ich distanziert und verschlossen und das nicht nur aus Zufall. Ich gebe mich einfach ganz bewusst so, damit mir keiner irgendwelche Fragen stellt die ich nicht beantworten will. Es gibt eben Ereignisse die ich nicht gerne wieder aufleben lasse und bei denen ich gerade zu traurig und wehmütig werde, sogar Wut ist dann in meinen Augen zu sehen. Daher halte ich einfach jeden bis zu einem gewissen Grad auf Abstand, vielleicht ist es auch genau das Verhalten dass mir meinen Beinamen eingebracht hat. 'Der Fremde' werde ich im Distrikt genannt und auch in dem Händlerviertel, weil einfach niemand wirklich meine Vorgeschichte kennt und sich bisher auch niemand mit mir angefreundet hat. Als wortkarg werde ich auch oft beschrieben, da eigentlich nur das Nötigste sage und daher erkennt kaum jemand dass ich eigentlich sogar sehr wortgewandt bin. Oft ist das auch das Problem warum ich mürrisch auf andere wirke. Sie versuchen mir irgendeine Charaktereigenschaft zuzuschreiben und da ich so wenig mit den anderen rede ist es eben diese Eigenschaft. Was ich jedoch klar sagen kann, ist dass ich immer einen gewissen misstrauen gegen andere hege. Keine besonders gute Eigenschaft wenn man misstrauisch ist aber sie ist durchaus vorteilhaft. Man wird deutlich weniger enttäuscht von anderen und hat nicht das Problem andauernd in schwierige Situationen zu geraten. Zwar hatte ich schon immer einen gewissen Hang dazu in heikle Situationen zu geraten aber dank meiner Ausbildung bin ich so etwas durch aus gewohnt. In der Zeit als Captain der Kavallerie habe ich mir angewöhnt immer strategisch und analytisch zu denken. Es ist mir so ins Blut übergegangen, dass ich es bis heute noch mache. Oft ertappe ich mich dabei, wie ich meine Kunden analysiere und meine Schlüsse daraus ziehe. Würden die dass merken hätte ich wahrscheinlich doch weniger Kunden als Momentan. Daher habe ich auch immer eine sehr vorausschauende Art an mir, die kaum einer bemerkt aber selbst wenn es jemand bemerken würde, wer würde so etwas schon schätzen? Es gibt nur wenige die mich wirklich richtig kennen und einschätzen können und diese Personen wohnen garantiert nicht im Distrikt 12. Es sind meine ehemaligen Gefährten die genau wissen wie ich bin, dass ich eine ritterliche und loyale Art habe – solange ich keine Gewissensbisse davon tragen muss! Ich war meinen Prinzipien schon immer sehr treu und werde es auch immer bleiben. Niemals ist es für mich in Frage gekommen andere Menschen Grundlos zu attackieren oder Frauen anzugreifen. Genauso wie ich niemals einen verletzten und noch lebenden Gefährten zurück lassen würde. Während meiner Ausbildung habe ich sogar einmal ein sterbendes Pferd verteidigt. Ich weiß dass es ziemlich kindisch und vielleicht waghalsig war, aber ich konnte nicht anders. Schnell bezeichneten mich meine Gefährten als ehrenhaft und wahrscheinlich war ich es auch – auch wenn ich es nie zugeben würde. Ich bin keiner von den Menschen die deswegen ihre Nase zu weit oben tragen. Leider war ich in der Zeit als Captain der Kavallerie auch oft derjenige, bei dem sich die Rekruten gerne über ihre Probleme ausweinten. Ich besaß die Ruhe ihnen zu zuhören und war feinfühlig, verständnisvoll und mitfühlend – auch wenn ich trotzdem danach immer eiserne Disziplin forderte. Natürlich vermied ich es immer als weich oder schwächlich dazustehen und das wandeln auf diesem schmalen Grad zwischen einem mitfühlenden aber strengen Ausbilder und einem verweichlichten Captain gelang mir sehr gut. Wenn ich doch einmal die Zeit hatte um im Kapitol zu sein, beschrieben mich einige Frauen als charismatisch und charmant, eben wie ein echter Gentleman. Es mochte an meinen Prinzipien liegen, aber natürlich kann ich mich auch immer so geben. Sollte ich jemals wieder eine Frau an mich heran lassen, kommt diese Seite vielleicht wieder zum Vorschein. Doch momentan habe ich diese Seite ein wenig verloren seitdem ich im Distrikt 12 lebe. Kommen wir also zu der Eigenschaft die es mir eingebracht hat, dass ich jetzt kein Soldat mehr bin und hier im 12. Distrikt lebe: Mein Eigensinn und der Dickkopf. Ich habe bei einem Angriff auf kleinere Aufstände meine Prinzipien nicht verraten und den Befehlen meines Vorgesetzten missachtet, um genau zu sein war es sogar noch schlimmer. Ich habe sogar das Gegenteil gemacht und habe versucht diejenigen zu beschützen die sich eigentlich ergeben hatten. Als letzte und vielleicht schlimmste Eigenschaft muss ich wohl meine chaotische Ader aufzählen. Jeder der meine kleine Wohnung betritt wird es bestätigen. Auf meinem Schreibtisch herrscht das reinste Chaos und auch in dem größten Teil meines Kleiderschrankes. Zwar habe ich während meiner Zeit als Soldat immer alles ordentlich gehabt, doch seitdem der Teil meines Lebens vorbei ist scheine ich mir das abgewöhnt zu haben. Wie jeder habe ich auch Seiten an mir, die ich hier jetzt nicht aufzählen kann weil ich nicht weiß dass ich sie besitze. Doch ich denke, dass sie jetzt einen guten Einblick in meinen Charakter bekommen haben und dass sie mich gut einschätzen können.
Sehr gutes Verständnis für Tiere Umgang mit Waffen Analytisches Denken
Der Alkohol Seine Vergangenheit Die Einsamkeit
Tiere Gewitter & Regen Waffen
Ärzte Erinnerungen an die Kämpfe Neugierige Menschen
Achill Redwood | † 52 Jahre | geboren im 2. Distrikt Mein Vater war ein wenig schwierig. Zu Freunden und Geschäftspartnern war er freundlich, humorvoll und zuvorkommend. Vor allem hatte er eine gewisse Freude an leichten Mädchen und wenn er keine Zeit bei seiner Familie verbringen musste. Das spürte ich natürlich jeden Tag. Mein Vater hatte meine Mutter damals nur geheiratet, damit er sein Geschäft vergrößern konnte und da die Familien hinter ihnen einen Erben erwarteten, wurde ich geboren. Zu Hause war er immer sehr unzufrieden, mürrisch und sogar brutal. Es war keine Seltenheit dass er gegenüber meiner Mutter die Hand erhob und auch ich bekam regelmäßig Schläge. Daher kann man also sagen, dass ich praktisch keine Beziehung zu meinem Vater hatte und froh war, dass er daher bei einem Unfall ums Leben kam interessierte mich wenig. Vielleicht ist er der Grund warum ich so geworden bin, wie ich es jetzt bin. Gut man mag glauben dass ich auf den ersten Blick genauso bin wie er, aber eigentlich sind wir von Grund auf verschieden. Während mein Vater so etwas wie Moral oder Ehrgefühl nicht kannte, schien ich es besonders stark zu entwickeln. Dass ich mich bald vor meine Mutter stellte um sie zu verteidigen, war nichts das er gerne gesehen hat. Lediglich die Schwäche für Alkohol schein' ich von ihm zu haben, neben meinem Aussehen und auf beides bin ich nicht stolz. Mir ist zwar klar dass ich für letzteres nicht viel kann, aber für die Schwäche von Alkohol kann ich schon etwas. Kurz um, der Mann den ich Vater nannte war prägend für meine Entwicklung aber nicht wichtig für meine Zukunft und nimmt auch jetzt keine wichtige Rolle in meiner Vergangenheit ein.
Abby Redwood | † 49 Jahre | geboren im 2. Distrikt Meine Mutter war eigentlich eine sehr schöne und wundervolle Frau. Vor ihrer Hochzeit war sie freundlich, adrett, gutmütig und wusste wie man sich zu benehmen hatte. Dies Züge an ihr kannte ich jedoch kaum, denn sie verschwanden je länger sie mit meinem Vater verheiratet war. Sie kümmerte sich wirklich sehr gut um mich, erzog mich und brachte mir Manieren bei. Doch wenn es Nacht wurde und ich als kleiner Junge eigentlich ins Bett gehörte saß sie oft vor dem Kamin und starrte lautlos weinend in die Flammen. Es war wohl der Auslöser dafür, dass ich versuchte meiner Mutter keine Probleme zu bereiten und im späteren alter wollte ich sie sogar beschützen. Doch das hielt natürlich meinen Vater nicht auf. Der Tag an dem ich meine Grundausbildung zum Soldaten beginnen sollte, war ein sehr schwerer Tag für sie. Schließlich zog ich aus und bisher hatte ich sie immer aufgeheitert. Sie war zwar Stolz, hatte aber auch Angst um mich – selbst wenn sie letzteres nie zeigte. Wenn man jetzt schaut wo ich gelandet bin, hätte ich besser auf ihre bittenden Worte hören sollen. Sie verstarb während ich gerade dabei war meine ersten Rekruten in der Kavallerie auszubilden. Daher konnte ich nicht zu ihrer Beerdigung aber ich bin mir sicher dass sie weiß wie sehr sie mir fehlt.
Lyras Redwood | 26 Jahre | geboren im 2. Distrikt Eigentlich ist Lyras nur mein Halbbruder, aber trotzdem bin ich gut mit ihm ausgekommen. Zwar ist er nur drei Jahre jünger als ich, aber das war kein Hindernis. Wenn wir uns nicht gerade um meine Mutter gekümmert haben, spielten wir zusammen. Natürlich nachdem er laufen konnte, vorher war er einfach nur klein und ein wenig nervenaufreibend. Je älter wir wurden, desto mehr rauften wir. Wobei er peinlicher weise immer besser war als ich. Vielleicht glaubte mein Bruder damals auch deswegen, dass es ein Scherz war als ich erklärt hatte das ich die Grundausbildung anfangen wollte. Umso erschrockener war er, als er bemerkte dass ich es wirklich machen würde. An dem Tag habe ich ihn das letzte mal gesehen. Das ist jetzt inzwischen 12 Jahre her. Ich kann nicht sagen ob wir uns noch immer gut verstehen würden. Geschweige denn ob wir uns überhaupt erkennen würden, aber das ist denke ich auch ganz gut so. Immerhin wurde ich alles andere als ehrenhaft entlassen und lebe jetzt in einem der ärmsten Distrikte.
Um der allgemeinen Verwirrung vorzubeugen, sollte ich euch erklären dass ich einen anderen Namen von meinen Eltern bekommen habe. Erst als ich hier im Distrikt 12 aufgewacht bin, habe ich mir den Namen Crow Bloodhound gegeben. Mein eigentlicher Name ist Jaromir Redwood, von allen die mir damals nahe standen nur Jaro genannt. Am besten beginnt man bei der Vergangenheit mit den ersten Jahren des Lebens, kurz nach der Geburt. Die Tatsache dass man sich an diese Jahre nur schwach bis gar nicht erinnert macht es natürlich recht schwierig. Ich weiß nicht wie es war, als ich Jünger war. Meine frühste Erinnerungen habe ich mit 6 Jahren. An dem Abend konnte ich nicht schlafen und wollte mich zu meiner Mutter stehlen. Ich war lautlos an der Wohnzimmertür stehen geblieben und habe meiner Mutter beim Weinen zu sehen müssen. Wie lange ich dort gestanden habe kann ich bis heute nicht sagen, aber ich bin danach wieder lautlos in mein Bett gekrochen. Auch mein damals fast Dreijähriger Halbbruder wurde in der Nacht wach, aber Mama hörte ihn nicht rufen. Also habe ich ihn damals zu mir ins Bett geholt. Ich war zwar nicht wie Mama, aber offenbar hatte es den Kleinen damals genug beruhigt sodass er recht schnell einschlief. Seitdem habe ich mich immer bemüht meiner Mutter keine Probleme zu machen. Ich half im Haushalt und erstaunlicherweise machte ich im Normalfall auch keinen Unsinn. Die nächsten Jahre waren wirklich anstrengend. Ich habe mich um meinen Bruder gekümmert und um meine Mutter. Dabei musste ich mich auch noch auf die Aufgaben meines Privatlehrers konzentrieren und diesen zufrieden stellen. Wenn mein Vater zu Haus war, war es am schlimmsten. Er war nur selten nüchtern und nicht wütend. Wie oft er uns schlug, kann ich bis heute nicht zählen und ich will es auch gar nicht. Die einzige Zuflucht die ich dann hatte war mein damaliger Rabe mit dem Namen Hugin. Eigentlich war er mal ein Wildtier, aber ich habe ihn versorgt als er sein Flügel gebrochen war. Danach wurde ich den Raben einfach nicht mehr los. Etwas für das ich sehr dankbar war. Die nächsten Jahre meines Lebens waren, bis auf gelegentliche Lichtblicke, nicht gerade schön. Mit 12 Jahren verteidigte meine Mutter das erste Mal vor meinem Vater. Die Moral von meiner Tat war, dass ich dann von meinem Bruder die Wange gekühlt bekam. Mein Vater hatte ziemlich hart und nicht nur einmal zugeschlagen. Um genau zu sein hat er so fest zu geschlagen, dass mir ganz schwindlig war und ich nicht mehr vernünftig zu stehen vermochte. Die nächsten fünf Jahre änderte sich nicht viel. Bis auf dass mein Bruder auch deutlich mehr Verantwortung zeigte. Immer mehr festigte sich mein Entschluss, dass mein Weg mich zu den Rekruten führte. Ich wollte Soldat werden, da ich fälschlicherweise damals dachte dass man dort den Menschen helfen konnte. Als ich mit fast 17 Jahren meiner Mutter und meinem Bruder diesen Plan unterbreitete, war es mein Bruder der sich am Boden kringelte vor lachen. Meine Mutter war hingegen einfach nur besorgt und versuchte mich von diesem Vorhaben abzubringen. Doch es gelang ihr nicht und meinem Bruder musste ich ja jetzt beweisen, dass ich es garantiert nicht als Scherz geäußert hatte. Daher schrieb ich mich mit 17 Jahren schließlich ein und ließ mich für die Armee rekrutieren.
Nun sollte eine sehr harte und schwere Zeit für mich beginnen, denn in der Grundausbildung wird nicht unterschieden wer für was geeignet ist. Ich musste alles durchlaufen, was selbst die gestandene Infanterie und auch die Friedenswächter durchlaufen mussten – zumindest am Anfang. Schließlich war es die Grundausbildung nur eine 'kleine' Vorbereitung auf das, was einen danach erwarten würde. Kaum Zeit zum essen, nächtliche Manöver und anstrengende und kräftezehrende Überlebensübungen im Wald. Nur alle Jubeljahre hatten wir ein paar Tage frei und wurden mit dem Hochgeschwindigkeitszug zum Kapitol gefahren. Während meines ersten Aufenthalts im Kapitol begegnete ich auch Cassia zum ersten Mal. Sie war Kellnerin in einem der Wirtshäuser und ihren ersten Anblick werde ich wohl nie vergessen. Ebenholzfarbene Haare, dunkelbraune Augen und ein schlankes und etwas markantes Gesicht. Sie hatte Temperament und war freundlich zu mir. In den zwei Tagen die ich dort waren kamen wir ins Gespräch. Wir verstanden uns gut und beschlossen einfach, dass wir einander schreiben würden solange ich wieder im Stützpunkt war. Man hatte mich am Ende meiner dreijährigen Ausbildung schließlich der Kavallerie eingeteilt. Es war eine Abteilung in der ich mich sehr wohl fühlte. Wir mussten mit Pferden zusammen arbeiten und das von morgens bis abends. In der Zeit wurde aus meiner Bekanntschaft mit Cassia immer ein wenig mehr. Eigentlich waren wir am ende meiner Ausbildung so etwas wie ein Liebespaar. Ich hatte also immer etwas, auf das ich mich freuen konnte wenn ich im Kapitol war. Mit 21 Jahren war ich also offiziell ein vollwertiges Mitglied der Bluthunde. Eine Einheit die, wenn sie nicht gerade im Krieg die schnellste und beweglichste Einheit darstellt, die Verbrecher und Gesetzlosen aufspüren und jagen sollte. Natürlich war es nicht ungefährlich und ich habe in der Zeit nicht all zu wenig Verletzungen davon getragen. Nach fast einem Jahr, bemerkten meine Vorgesetzten mein Talent für diese Einheit und wie effektiv und präzise ich meine Befehle ausführte. Sie schlugen mich also für den Rang eines Captains vor und nach einigen Test, bekam ich den Rang auch. Ich war zu dem Zeitpunkt 24 Jahre alt. Dadurch hatte ich jedoch deutlich weniger Zeit für Cassia und ich hielt es für besser unser Verhältnis zu beenden. Ich war zwar immer froh sie zu sehen, aber wahrscheinlich hatte ich einfach Angst mich fest an sie zu binden. Zuerst hatte ich das Gefühl, dass es ganz gut lief. Als ich meine ersten Rekruten Ausbilden durfte, hörte ich dass meine Mutter verstorben sei. Noch heute denke ich an sie und wünschte mir, damals die Zeit für ihre Beerdigung zu haben. In diesem Jahr traf ich auch Chaska. Zu erst hieß es, dass dieser Hengst vollkommen untauglich sei für unsere Einheit. Er wäre zu dickköpfig und zu stur, würde bei jeder Kleinigkeit durchgehen und verrückt spielen. Aber mich faszinierte dieses Tier, also habe ich darum gebeten ihn selbst ausbilden zu dürfen. Das bedeutete das ich Vormittags und Nachmittags die Neuankömmlinge hatte und ich mich Nachmittags und Abends um Chaska kümmern musste. Es dauerte ganze 4 Tage, bis er meinen Dickkopf als ebenbürtig betrachtete. Erst danach konnte ich mit seiner wirklichen Ausbildung beginnen, denn zu erst haben wir uns nur einander genähert und eine Art Kampf ausgetragen. Doch es sollte sich heraus stellen, dass ich Chaska einen wirklichen Gefährten gefunden hatte. Seitdem begleitete er mich auf Manöver. Mit 28 Jahren endete meine Laufbahn jedoch ziemlich abrupt. Warum? Weil ich einen direkten Befehl des Majors bewusst ignoriert habe und sogar genau das Gegenteil getan hatte. Ich weigerte mich den Befehl zu geben, eine Familie zu töten die sich ergeben hatte. Man sollte dazu sagen, dass nur der Ehemann zum stehlen gezwungen wurde durch seine Armut. Seine Tochter und seine Frau hatten gar nichts falsches getan und dennoch gab der Major den Befehl sie zu erschießen. In dem Glauben ihnen zu helfen, erklärte ich ihnen einen Fluchtweg nachdem ich meine Einheit im Wald auf die Suche von anderen Gesetzlosen geschickt hatte. Wenn ich auch gegen den Befehl meines Vorgesetzten handelte, so mussten sie es nicht gleich tun. Aber auch mein Verrat hatte der Familie nicht geholfen. Ich hörte wie sie von jemandem getötet wurden, der offenbar unter dem direkten Befehl des Majors stand. Als ich auf Chaska zu ihnen wollte, wurde ich ebenso nieder geschossen. Dank der Verletzungen verlor ich recht schnell das Bewusstsein.
Ich wachte im 12. Distrikt auf und über einen Brief erklärte man mir, dass der Captain Jaromir Redwood während eines Einsatzes starb. Wenigstens waren sie so freundlich und schickten mir meine Habseligkeiten nach, zumindest ein wenig Kleidung und den Rest meines Solds. So wurde aus Jaromir Redwood Crow Bloodhound. Zu erst wusste ich nicht was ich mit mir anfangen sollte. Bis ich beschloss mich hier dem Waffen und Pferdehandel zu widmen. Ich erstand eine verwahrloste kleine Hütte und begann diese zu restaurieren. Inzwischen ist der Stall und auch das Haus fertig gestellt und ich habe zumindest ein kleines Einkommen. Die Ponys die ich Ausbilde verkaufe ich an die Minenarbeiter. Der Waffenhändler in mir wird nur gebraucht, wenn einige meine Meinung einholten. Ich stelle zwar auch selbst Bögen und Pfeile her aber im Normalfall geht es meistens um ein wenig Übung oder um meine 'fachmännische' Meinung. Hier bin ich nur als Crow oder der Fremde bekannt. Denn in dem Jahr, dass ich jetzt hier schon lebe kennt mich eigentlich keiner wirklich. Niemanden gibt es, der mich als Freund aufzählt oder behaupten könnte mir nahe zu stehen. Vor wenigen Monaten hat Chaska mich gefunden. Offenbar war er nicht mehr zu halten gewesen, nachdem ich nicht mehr in der Einheit war. Es ist erstaunlich dass er sich bis zu diesem Distrikt durch geschlagen hat aber jetzt steht er in meinem Stall und wir beide können wieder zusammen arbeiten. Selbst wenn sich das arbeiten meistens auf die freie Zeit und ausritte beschränkt.
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Sollte ich abwesend sein, wird Crow entweder mitgezogen oder ich schreibe ihn vorher an die Seite. Wenn Ich mich komplett abmelden sollte, wird Crow zu viel Alkohol trinken und daran sterben.